Die Pascal’sche Wette kann man in der Extremform diskutieren, in der die Nutzenwerte *unendlich* gross (oder null) sind und man *nichts* über die Wahrscheinlichkeiten aussagen kann (oder die Wahrscheinlichkeiten gewisser Optionen extrem nahe bei Null sind). Dann kommt man auf spannende philosophische Rätsel.

Eine andere und praktisch sogar relevantere Form der Grundeinsicht der Pascal’schen Wette ergibt sich m.E. aber, wenn man *nicht* mit Nutzenwerten von Unendlich bzw. Null operiert und für die Optionen „Gott existiert“, „Gott vom Typ XY existiert“ oder „Gott existiert nicht“ plausible Wahrscheinlichkeitswerte einsetzt, die nicht notwendigerweise extrem nahe bei 0%, 100% oder 50% liegen. Die Grundmessage der Pascal’schen Wette ist dann, dass man ein Leben als Atheistin oder als Theist nicht *alleine* von der Wahrscheinlichkeit abhängig machen sollte, dass Gott existiert oder nicht, sondern *zusätzlich* davon, wie gut ein solches Leben ist.

In der Tat: Die Wette scheint nicht zu funktionieren, weil es gleich gut (bzw. schlecht) begründete Wesen geben könnte, deren Belohnung/Bestrafung gerade zu umgekehrten Erwartungswerten bzw. Wetten führt. Hier hebt sich also alles auf und führt in der Summe zu null.

In der Frage der Willensentscheidung kann ich aber nur halb zustimmen. Es mag keine direkte Willensentscheidung (möglich) sein, aber indirekt könnte man sich – wie oben erwähnt – z.B. in ein Umfeld begeben, das den Glauben erleichterte. Oder hypothetisch: Man könnte eine Pille schlucken, die den Glauben generierte. Nicht zuletzt: Auch wenn es unmöglich ist, die Wette bei sich selbst umzusetzen, lässt sie sich altruistisch immer noch bei *anderen* umsetzen, indem man diese zum Glauben bekehrt oder entsprechend erzieht.